Italienische Fronten auf dem Monte Baldo
Der Friedensweg im Naturschutzgebiet des Monte Baldo
Nachdem Ausbruch des Ersten Weltkrieges besetzten die italienischen Truppen rasch die wichtigsten Gipfel des nördlichen Monte Baldo, um sich so eine privilegierte Aussichtsposition über die Postierung der feindlichen Truppen Val di Gresta zu sichern. Auf dem Monte Altissimo wirkte auch das Battaillon Volontari Ciclisti e Automobilisti (zu Deutsch: freiwillige Radfahrer und Autofahrer), zu dem einige der bekanntesten Vertreter der Kunstbewegung des Futurismus zählten: Marinetti, Boccioni, Sironi und Russolo.
Auch heute noch sind Überreste von Militärbauten erhalten: Schützengräben, Straßen, Unterkünfte, Kasernen und Postierung der Luftabwehr. Der Hauptzugang für Soldanten und Fahrzeuge wird heute benutzt, um die Schutzhütte Damiano Chiesa zu erreichen, von hier aus hat man einen unvergleichlichen Blick über den Gardasee und den Park des Monte Baldo.
Am anderen Ende des Parks dominiert der Monte Vignola das gesamte Vallagarina. An diesem strategischen Standort erreichte die italienische Infanterie neue Bauten zusätzlich zu den schon bestehenden österreich-ungarischen Einrichtungen: Tunnels und Luftabwehr-Posten, Kasernen und ein großes Staubecken zum Sammeln von Regenwasser. Unweit davon, entlang des Friedensweges, liegt das atemberaubende Corno della Paura mit Steilwand über dem Tal. In der Nähe von zwei Tunnel kann man noch die Überreste der Materialseilbahn für den Transport von Versorgungsnachschub aus dem Tal.
Anlässlich der 100-Jahre-Gedenken an den Ersten Weltkrieg wurde ein beinahe vergessener Standort der italienischen Verteidigungslinien wieder ans Licht gebracht. In der Nähe der Ortschaft Castione wurden die Schützengräben und Tunnels des Monte Giovo im Rahmen des Projektes “Ein Territorium zwei Fronten” der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.